Zeit für präzises Handwerk!

Mann und Frau stehen an Werkbank und begutachten eine Reihe von Uhren

Unsere Region ist bekannt für ein traditionelles, hochpräzises Handwerk: die Uhrenherstellung. Wir alle kennen Ruhla als Uhrenstadt, in der trotz der Umbrüche in den 1990er Jahren bis heute Zeitmesser gefertigt werden. Doch auch im Bad Liebensteiner Ortsteil Schweina lebt die Tradition der Uhrenherstellung. Bei diesem Handwerk sind eine ruhige Hand, ein scharfes Auge und Liebe zur Genauigkeit gefragt. All das bringt Uhrmachermeisterin Sabrina Schmidt mit. In Schweina betreibt sie die S & S Uhrenmanufaktur. Weil ich überzeugt davon bin, dass ein starkes Handwerk ganz wichtig für die Entwicklung unserer Region ist, wollte ich mehr über Frau Schmidt und ihre Arbeit erfahren. Und sie hat sich Zeit für mich und meine Neugier genommen. Gelernt hat sie ihr Handwerk in Frankfurt am Main bei dem Spezialuhrenhersteller „Sinn Uhren“. 2004 hat sie auch ihren Meister dort gemacht. Die Uhrmacherei liegt in der Familie: Vater Claus Otto Schmidt arbeitete viele Jahrzehnte als Feinmechaniker in den Uhrenwerken Ruhla und gründete dann in den 1990er-Jahren seinen eigenen Betrieb in Schweina. Vor einigen Jahren kehrte Sabrina Schmidt aus Hessen in ihre thüringische Heimat nach Schweina zurück, stieg in das väterliche Geschäft mit ein und führt es seit 2016 alleine fort. Sie lebt mit ihrer Familie direkt über der Werkstatt und dem Laden.

Der Fokus ihrer Arbeit liegt aktuell auf der Reparatur der hochwertigen Uhren aus ihrem früheren Frankfurter Betrieb. Auch Reparaturen und Batteriewechsel anderer wertiger Uhren nimmt sie vor. Aktuell wird sie dabei von einer Mitarbeiterin unterstützt. In der Werkstatt gäbe es Platz für weitere Arbeitsplätze und gerne würde die Uhrmachermeisterin noch mehr Uhren herstellen und reparieren, doch dafür fehlt das dringend benötigte qualifizierte Personal.

Der Besuch bei Uhrmachermeisterin Schmidt hat mich zum wiederholten Mal nachdenklich gemacht. Wie bekommen wir gute und engagierte Leute nach Thüringen? Wie machen wir das Leben und Arbeiten auf dem Thüringer Land interessant? Ich bin überzeugt, das geht nur mit einer großen Portion Freundlichkeit gegenüber denjenigen, die hier etwas anpacken wollen. Wir brauchen Mutmacher. Leute, die sich anstrengen. Man kann bei uns gut und geborgen leben und viel Spaß haben. Aber man muss bereit sein, die Ärmel hochzukrempeln.

Michael Brodführer steht vor dem Schaufenster der Uhrenmanufaktureine auseinandergebaute Armbanduhr auf der Werkbank mit vielen Kleinteilen

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